Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951)
Philosoph
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Geschichten von Fliegenpilzen
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Anregung am trüben Sonntag
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Leicht zu übersehen, aber hier ist der rote Knopf, den man unbedingt drücken sollte. Denn dann könnte es für uns vielleicht doch besser werden!
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Zuerst aber macht man sich auf die Suche nach einem Wort, einem einzigen Wort, nach dem allumfassenden Wort. Es ist das Wort, das alle inhaltlichen und gefühlsmäßigen Bedeutungen einschließt.
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Hat man dann das Wort, spricht man‘s aus, kann man sich doch sicher sein, hier ergänzen sich gegenseitige Kräfte. Das gefühlte Wort, sein gesamter Inhalt, sind notwendig, will man Ganzheit erreichen. Dann kann man schätzungsweise vielleicht doch den Wandel verstehen oder das Licht oder die Jahreszeiten oder an Sonntagen den Regen mit Wind.
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Wie heißt das Wort? Gibt es denn dafür ein Wort? Überhaupt – dürfen wir das Wort kennen?
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Auf dem Bild geht der Fliegenpilz eine Symbiose mit Sträuchern und Blattwerk ein. Jedes Jahr steht er da, immer ist es ein wunderschöner Pilz. Jedes Jahr, am gleichen Ort, zur gleichen Zeit findet man ihn hier.
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Der anziehende Fliegenpilz ist giftig! Will ein ausgewachsener Mensch unbedingt in Lebensgefahr kommen, müsste er auf der Stelle mehr als ein Kilogramm davon zu sich nehmen. Hingegen wird der Pilz bearbeitet, nutzt ihn die Medizin zum Wohle der Menschheit.
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Wie heißt das Wort, das all das für Menschen nachvollziehbar und auf einen Schlag erlebbar macht? Wie heißt es?
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Ergänzend dazu ein anderes Wort von
Ernst Jandl: kaltes gedicht
In: Klaus Siblewski (Hrsg.): Ernst Jandl: poetische werke.
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