Sign up with your email address to be the first to know about new products, VIP offers, blog features & more.

Dankbarkeit kostet nichts, tut Menschen aber gut!

*

*

*

*

*

***

***

Vor vielen Jahren haben Menschen mit Ochs und Karre Moorland trocken gelegt. Das waren die Moorkolonisten, die Schinderei kaum erträglich für sie und die Tiere. Wir können uns aber doch nur bedingt in diese harten Lebensumstände versetzen, trotz vielfältiger Dokumentation und Orten des Gedenkens.

Man versuchte den Moorarbeitern die Arbeit durch ein Nutzungsrecht von brachliegenden Land attraktiver zu machen. Sieht man kritisch drauf, dann erkennt man eine weitere Abhängigkeit.  

Widrige Lebensumstände bleiben nun mal widrig. Hält man Menschen in großer Abhängigkeit, muss man doch mit unlauteren Mitteln Selbständigwerden zu verhindern wissen. Was kann man davon aber schönreden? 

Okay, gut, mit dieser kaum zu ertragenden Armut ist’s lange her. Jetzt lebt man an Ort und Stelle viel besser. Man ist von ungewöhnlicher Naturschönheit umgeben, dafür ist man dankbar. Sollte man aber auch für die positive Entwicklung, die erst durch unmenschlich harte Arbeit in Gang gebracht und gehalten werden konnte, auch Dankeschön sagen?  

Man hat nun mal unschöne Gedanken, steht man mit Schuhen im Schlamm, und kalter Wind weht um den Kopf. Man klappert nur noch in sich rein und denkt – fast all das für flächendeckenden Mais und Raps? Ein Dankeschön dafür? Nein, nicht dafür! Dann muss man aber doch lachen, sieht man seine verschmutzten Silberschuhe, fühlt den Kaschmir am Hals.

Das kleine Herz will aber nicht Danke sagen! Es wehrt sich. Dieser ausgesprochene Dank würde doch kaum die Ärmsten der Armen erreichen. Aber sicher die Vorgesetzen, die die Erfolge und damit eine positive Entwicklung für die gesamte Region für sich verbucht haben. Dafür haben sie den Rahmen gelegt und arme Gestalten zu Höchstleistungen angetrieben. Über das Elend von Kindern, Frauen, Alten hat man dabei zu oft hinweggesehen.

Trotzdem tragen diese Leute die volle Verantwortung, dass für Arbeit im Moor das Leben nur äußerst knapp laufen konnte. Ja, gut, einige Moorarbeitern sind auch alt geworden, haben in jungen Jahren viele Kinder gezeugt, die dann mit drastischer Härte in‘s Leben gebogen. Alles davon hat man von oben gut geheißen und sie dafür gesegnet.

Und mit dem abgesegneten Manpower konnten hier viele schöne Dörfer mit kleinen Kirchen entstehen. Die Nachgeborenen wissen das zu schätzen, ja, uns wurde in Folge davon ein angenehmes Leben beschert. Aber wir dürfen nicht vergessen, was man den Moorarbeitern einst zugemutet hat. Das war zum Sterben zu viel, aber zum Dahinvegetieren hat’s gereicht.

Vielleicht sollte man doch Danke sagen, denn keiner konnte verhindern, dass von der Moorarbeit viel dokumentiert werden konnte. Wir können uns nun selber eine realistische Vorstellung machen. In uns kann nun ein würdigendes Bild der Lebensumstände von Moorarbeitern heranwachsen!

Hätten die Vorgesetzten aber doch ein Schaf oder eine Ziege den armen Menschen zum Leben gegeben; ihnen Brot, Fleisch und Gemüse auf den Tisch gestellt, den Frauen Holz vor die Tür; die Kinder früh in Lesen und Schreiben unterrichtet; den Männern Mütze, Schal und warme Schuhe geschenkt. Hätte das sie denn so viel gekostet? Sie hätten damit doch etwas Gutes getan, dann wären die Moorarbeiter auch noch treuer und fleißiger in der Arbeit gewesen.

Wäre das so gelaufen, könnte man doch vielen Menschen im Moor ein Dankeschön sagen! Und wie leicht froh könnte man auf so eine entstandene Leistung auch noch gestimmt sein!

Aber ‚Dat is, so as dat is‘!

*

*

*

*

*

*

*

*

(Für konstruktive Kritik:

info@glorias-lifestyle.de)