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Alle Rosen für Christiane Vulpius (1.6.1765 – 6.6.1816), Geheimrätin von Goethe. Eine außergewöhnliche Seele im Standesunterschied verfangen und daran zugrundegegangen!

Geschichten von Hauswürdigung:

Erster und sechster Juni

 

Christiane von Goethe

Verlobt mit einem reichen Mädchen,
Versuche von Dressur!
Was macht man da? Man geht!
Viele Jahre später läuft ihm
ein Blumenmädchen vor die Füße.
Ein hübsches, ganz normales Mädchen!
Wie geht es damit weiter?
Aus beiden werden Mann und Frau!

Aus unserer Sicht:
Er musste sie verstecken!
Doch nach wie vor am schön gedeckten Tisch
die feinen Leute.
Sie essen, trinken, lachen.
Viele kluge Worte,
Lyrik lässt sich schmieden!
In der Küche schwitzt derweil die Hausfrau!

Nur gut für schöne Schleckerstündchen?
Sie ihm dazu noch dankbar?
Wie gerne wüssten wir das doch genau!
Die beiden sind diskret und tragen nichts nach draußen.
Sie stets aufrecht durch das Städtchen,
die Taschen vollgepackt.  Unverschämte Blicke
sitzen schwer auf ihren dicken Bauch.
Dummes Geschwätz von allen Seiten,
darüber Puder und Perfüm gekleistert!
Er schweigt dazu!

Dann kommt für beide alles wie im Film.
Die Mädchenfrau rettet sein Leben,
indem sie dem Soldaten von seiner Jugenddichtung spricht!
Er ist gerührt, graviert die Zeitenwende in die Ringe. *)

Ihr Ende, ein langes, grausames Sterben!
Aus unserer Sicht armselig und
beschämend sein Verhalten!
Die Grabinschrift besonders schön:
“Du versuchst, o Sonne, vergebens
Durch die düsteren Wolken zu scheinen!
Der ganze Gewinn meines Lebens
Ist, ihren Verlust zu beweinen.”

Für einen Bettschatz? Schreibt man so?

 

*) Gravur: 14.10.1806, Tag der Preußischen Niederlage (fünf Tage später Eheschließung)