Zitat von Erich Kästner (1899 – 1974)
Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor, Kabarettdichter
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Geschichten von Bewältigung
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Vergangenheit – Zukunft
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Man soll bewusst in der Gegenwart leben. Aber immer baumelt längst Vergangenes an uns rum. Und auch noch das: Vergangenes macht uns ganz aus! Was nun zu tun für uns?
Experten geben viele Tipps, wie man mit Vergangenem umgehen soll. Gute Tipps sind, was uns im Umgang mit unserer Vergangenheit gesund macht. Und immer sollte man seinen geraden Blick auf das nicht scheuen, was krank macht.
Nun kommt noch eine kleine Geschichte daher.
Eine Frau bewegt sich in einem geschlossenen Raum, der viele Türen hat. Alle sind schön gedrechselt und von Ebenmaß. Da die Frau mutig und neugierig ist, öffnet sie eine Tür und sieht hinein. Jetzt ist sie bass erstaunt!
Oje, da sitzt er ja, vor vielen Jahren hatte sie was mit dem zu tun. Sofort erkennt das klevere Mädchen dies als eine Lebens-Prüf-Situation und stammelt seinen einstigen Wunsch hinaus: Du sollst deine Traumfrau gefunden haben und mit ihr seit vielen Jahren glücklich sein!
Dann schlägt sie die Türe schnell zu und denkt für sich, aha, so geht das freche Spiel!
Dann öffnet sie die nächste Tür. Hier wieder eine gut erhaltene Konserve in Sitzposition. Und schon kommt ihr Wunsch fest und laut in diese Vergangenheit hinein: Ich wünsche dir das schöne Haus in den Bergen, das mit der Terrasse drumherum, mit dem weiten Blick ins grüne Land!
Dann schlägt sie die Türe schnell zu und denkt, aha, so geht das Spiel!
Wieder eine Tür, dahinter wieder ein bekannter Konservenmann. Der wollte unbedingt den Erfolg, den Applaus, den Glanz. All das wünscht sie ihm, ganz laut sagt sie’s ihm, ganz ohne Neid kommt’s aus ihrer Brust raus.
Dann schlägt die Frau die Türe laut zu und denkt, aha, so geht das Spiel! Dann handelt sie.
Ich spiel‘ jetzt nicht mehr mit! Allen Konserven wünsch‘ ich nur das Beste. Allen soll‘s gut ergeh’n. Alle sollen glücklich sein. Ich hab’ verstanden, ja, so geht das Spiel! So muss es laufen, so mach’ ich jetzt im Leben mit. Denn nur so werd‘ ich sie alle schlagartig los!
Am Ende schmied‘ ich mich noch selber los! Lass‘ all meinen Blödsinn in den Abgrund fahren. Für’s schöne Leben braucht man doch luftiges Gepäck. Will man doch frei und tief und schön im Leben sein.
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So geht das mächt’ge Zauberwort: Leicht, tief und schön, soll Zukünftiges für alle sein.
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So ist’s für alle gut!
So will sie‘s tun, so soll man‘s tun!
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Dann mal los …
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Lesen:
Erich Kästner – Ein kurzer Lebenslauf (EKS)
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Sybille Titeux: Mohammad Ali: Die Comic-Biografie
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Aus der Erinnerung Cassius Clay hervorholen und ansehen:
Muhammad Ali entzündet das Olympische Feuer in Atlanta (1996)