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Eine wie keine. Belegt mit Foto aus dem Frauenalbum.

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Geschichten vom unverbesserlichen Menschen

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Das Froichen Maria

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Sehr alte Geschichten klingen manchmal wie moderne Geschichten, reduziert man auf ihren wesentlichen Kern. Hört man doch gerne vertraute Geschichten. Hier wurde nun Bemerkenswertes vom Froichen Maria zum achten März, dem Weltfrauentag, zusammengestellt. Vieles von dem besitzt über den Tag hinaus Allgemeingültigkeit. Das ist in Zeiten besonders wichtig, wo grausamer Krieg tobt!

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Das Froichen Maria kommt aus einem Häuptlingsgeschlecht. Ihr Vater ein Häuptling, ihre Mutter eine Adlige, mit 11 Jahren ist sie Vollweise.

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Sie hatte mit Gewaltherrschern, Tyrannen, Diktatoren, Despoten oft zu tun. Die Aggressoren fielen in ihre Heimat ein, töteten, brandschatzten und zerstörten. Sie verdrehten die Wahrheit, folterten und erhöhten damit den Druck auf Menschen äußerst massiv, um alles in ihrem Sinn zu biegen.

Aber das Froichen wusste was Sache ist. Sie entwickelte sich in belastender Situation schnell zu einer Führungspersönlichkeit, zeigte sich äußerst taff und umsichtig. Sie war eine politisch denkende und handelnde, moderne Frau.

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Hier ist von besonderem Interesse der sozial denkende Mensch:

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Das Froichen erkannte die Machenschaften ihres adligen Pflegevaters und verhinderte eine Abschiebung ins Kloster und damit eine Kaltstellung ihrer Persönlichkeit!

Sie behob die vernachlässigten großen Schäden der Antoniflut; sie ließ die Deiche reparieren und ausbauen, was sehr viel Geld verschlang. Dies alles gelang zehn Jahre nach der verheerenden Flut.

Sie formulierte eine neue Deichverordnung und ein neues Stadtrecht. Damit gelang ihr zukunftsträchtiges, wegweisendes Landrecht.

Sie trotzte mehrfachen Versuchen, sie zu verheiraten. Allen bedrohlichen Verkupplungen hielt sie stand. Als moderne und mächtige Frau wollte sie ihren Ehemann selber bestimmen können und war mit viel Mut auch in der Lage, dieses Recht hartnäckig zu verteidigen.

Ein Leben lang blieb sie ehelos. Bis zum Tod ihres Lebensmenschen blieb sie mit diesem eng verbunden, an dem auch (wohl zu Unrecht) der Ruf eines Verräters noch klebte.

Sie verteidigte gegen Unbill und Unrecht geschickt ihr väterliches Erbe, vergrößertes es und erhielt darüber schriftliche Herrschaftsrechte.

Planmäßig baute sie ihre Stadt zu einer Residenz um, ihre Burg zu einem Schloss, die zerstörte Stadtkirche zu einer Grabkapelle.

Auf eigene Kosten ließ sie junge Männer ausbilden und setzte sie dann als Lehrkräfte in das neu erstellte Mariengymnasium ein. 

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Wie unschwer erkennbar geht es hier um einen besonderen Menschen, um ein Froichen, um eine Führungsfrau. Es geht um Maria von Jever (1500-1575). Als Fräulein Maria oder Froichen war sie in ihrem Herrschaftsgebiet anerkannt und beliebt. Daran hat sich bis auf den heutigen Tag nichts geändert. Davon lebt und zeugt die friesische Marienstadt Jever.

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Der Mensch Maria von Jever soll leben!

Menschen dieser Art, sie alle sollen über den Tag hinaus leben.

Menschen von Charakter sichern sich durch Jahrhunderte hindurch Vorbildfunktion.

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Lektüre:

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