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Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.

Baruch de Spinoza (1632-1677)

Niederländischer Philosoph,

Rationalist und Religionskritiker

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Geschichten vom politischen Menschen

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Bruchstücke zwischen Schnecke und Mensch

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Sie hat kein Haus! Nur ein Blatt hat sie. Sie ist im Krieg! Ja, die Weinbergschnecke ist im Krieg, man hat ihr das Haus geklaut! Das ist ein Todesurteil!

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Findet man so ein Tier, sollte man trotzdem helfen, d.h. das tun, was man im Augenblick für es tun kann. Man sollte schneckengerecht handeln, das arme Kriechtier doch unter einen kühlenden Strauch legen. Dort findet es Pflanzenreste, Bakterien und Mineralien. All das bedeutet auch in einer ausweglosen Extremlage doch Nahrung und ein gewisses Wohlbehagen.  Auch wenn die Weinbergschnecke bald Ex geht, sollte man so für den Erdenkriecher sorgen.

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Man muss sich aber trotzdem die Frage stellen: Ist so ein Verhalten einer schwer verletzten Schnecke gegenüber angemessen? Oder ist es ein verrückes Verhalten? Denkt so etwa ein daneben geratener Mensch?

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Wir, die meisten von uns jedenfalls, denken anders: Nächstenliebe ist unserem eigenen Geschlecht gebucht. Man muss als Mensch stets eindeutig und auch schnell handeln, wird einem Artgenossen Gewalt angetan, gerade dann braucht er unbedingt Hilfe, sicher dann, wird er mit dem Tode bedroht!

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Alle Menschen sehnen sich nach Ruhe und Frieden. Gibt es für uns doch eine Welt des Friedens. Ja, es gibt diese Welt. Sie liegt in uns und außerhalb von uns. In ihr lässt sich komplexes Leben aushalten. Nur in einer friedlichen Welt kann man menschlich leben. Hier in Freiheit tun, wachsen, lieben, zeugen, verändern. Und all das geht, trotz all dem Schrecklichen in der Welt.

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In unserer halbwegs freien Welt konnte über viele Jahrhunderte Hoffnung auf eine bessere Welt wachsen. Das haben wir vielen Menschen mit Herz, Verstand und Mut zu verdanken. Alle, die hier leben, haben Nutzen davon. Z.B. so einen: Von hier aus lässt es sich mit warmen Füßen in den tiefen Abgrund schauen. Sowas auch in Sicherheit durch unser demokratisches Gebilde.

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Ein soziales System macht den Menschen aber nicht selbstlos. Der will ja essen und trinken und sich fortpflanzen. Das alles will er unter allen Umständen und auch alles davon zusammen haben. Stets ist der Mensch aber doch nur um sein eigenes Wohlergehen und um das seiner Familie besorgt und bemüht. Denkt man einmal in Ruhe über diesen Tatbestand nach, scheint das in unserer menschlichen Natur zu liegen. Das firmiert man dann unter Selbsterhaltungstrieb.

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Wenn man aber seine Selbsterhaltung auf Kosten anderer Menschen und Staaten auslebt und unser Wohlleben davon abhängig macht, kommt etwas Fieses in uns hoch und wird dann sehr lebendig. Und dann geht die schiefe Schieflage außen weiter, und für uns alle läuft es dann ganz schön schiefhart her. Und das ist genau das, was wenig gut für uns ist! Es verändert uns am Ende. Es könnte dann so kommen, dass wir uns gegenseitig moralisch kleinst niedermähen und uns alle abscheulich macht! Was aber nun?

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Unsere Ressourcen sind begrenzt. Das weiß doch jeder. Aber was nun? Alles Widrige davon der nächsten Generation hinschieben?

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Man sollte unsere Ressourcen doch mit mehr Intellekt nutzen, d.h. ein ressourcenschonenderes Leben anstreben und auch führen. Und zwar das ganz frei und unabhängig davon, wie es nun in der (übrigen) Welt aussieht und da so zugeht. Und dann sollte man nachdenken.

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So könnte eine allgemeine Entspannung für uns alle doch von Nutzen sein.

Es lohnt sich für uns und für unsere Familie das anzustreben!

Wie schön, folgt dann eine Entspannung für uns alle!

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Literatur:

Susie Williams: Fleißige Helferchen. Schnecken

Baruch de Spinoza: Die Ethik