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Um eine Kultur zu schaffen, genügt es nicht, mit dem Lineal auf die Finger zu klopfen. (Albert Camus, 1917-1960)

Geschichten vom Lehrer

(Teil I, Teil II und Teil III)

 

Kleine Menschen brauchen Pausen!

(Fortsetzung von Teil I)

Bevor so ein Angebot auf den Weg gebracht ist, muss der Lehrkörper alles gut durchdenken und viel planen. Allgemein weiß man ja, Pausen steigern die Leistungsfähigkeit. Nutzt man Pausen gezielt und füllt sie mit guten Inhalten, fördert man die Kreativität der Kinder.
Wie und was kann die Schulleitung zu so einer Art Pause veranlassen? Die Lehrer holen die Kinder da ab, wo Kinder (gerne) Kinder sind, und das ist dort, wo sie sich ungestört und kreativ entfalten können. Das läuft gut über Spielen, und zwar mit schönem, stabilen Spielzeug! Bei der Beschaffung von Spielzeug sollten und können Eltern mitwirken. Gutes Spielzeug kostet Geld, soll lange halten und schön bleiben! Schüler sollten es doch auf den nächsten Jahrgang vererben können. Was tun Kinder nicht alles für andere Kinder, was tun wir nicht alles für unsere Kinder!
Wie könnte der Ablauf dieser Art von Pause sein? Am Anfang der Großen Pause wird ein Spielzeug  von dafür verantwortlichen Schülern an ein Kind ausgegeben, am Ende der Pause das unbeschadete Spielgerät wieder sicher versorgt. Alles davon steht im zeitlichen Rahmen der Pause.
Man kann sicher sein: Der Vorgang von Ausgabe und Rücknahme des Spielzeugs verläuft diszipliniert und rücksichtsvoll. Alle Schüler passen auf! Keiner meckert, keiner drängelt. Die Kinder kennen doch die unangenehmen Folgen, sie sind für ihr Tun verantwortlich und sollen dafür einstehen.
In einer mit Spielzeug strukturierten Pause passiert etwas Wichtiges: die Kinder üben an ihrer sozialen Kompetenz, d.h. sie erproben und arbeiten spielerisch an ihrer Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeit. Läuft es für alle rund, dann spielen Kinder in der Zeiteinheit einer großen Pause zielgerichtet und sinnvoll. Es passiert noch mehr, jeder Schüler muss hier die Fähigkeit entwickeln, seinen Mitschüler zu verstehen und sich ihm klug und situationsangemessen gegenüber zu verhalten. Dieser komplexe Prozess bildet an seiner sozialen Intelligenz.
Und das alles soll in der Großen Pause möglich sein? Ist das nicht ein bisschen blauäugig?
Pausen einlegen, das hat bei uns gar einen schlechten Ruf. Pausen sind doch nur für faule Leute da! So zu denken, was für ein Blödsinn! Setzen wir uns in unserem Alltag doch mal eine Pause, und zwar eine, die Sinn macht. Entspannen wir uns, bewegen wir uns, gehen wir einem schönen Gedanken nach. Wie gut eine Pause doch tut! Wie konzentriert wir danach weiterarbeiten können.

(Fortsetzung, Teil III)