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Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut.

Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Ihr Leben kommt ihnen vor wie eine Dauerwurst, die sie allmählich aufessen, und was gegessen worden ist, existiert nicht mehr.

Zitat von Erich Kästner, 1899 – 1974

Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor, Kabarettdichter

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Geschichten vom Kindbleiben

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Kinder sind

schlagfertig, mutig, liebevoll, fürsorglich, kreativ, phantasievoll und haben Ausdauer. Und dann werden mit der Zeit aus Kindern Erwachsene.

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Warum aber bleiben so viele Erwachsene mit ihren Fähigkeiten hinter Kindern so weit zurück? Was lässt sich dagegen tun?

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Wenn wir den Verlust von Kindheitswerten empfinden, dann kommt eine große Sehnsucht danach in uns auf. Das kann dann ganz schlimm für uns sein und auch sehr weh tun. Was können wir dagegen tun? Wir müssen das Kind in uns wecken, dann kommt einiges wieder gut.

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Nehmen wir uns doch einmal unser Lieblingsbuch aus der Kindheit wieder vor. Vielleicht heißt es ‚Emil und die Detektive. Ein Roman für Kinder‘ von Erich Kästner (illustriert von Walter Trier).

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Das könnte das Lieblingsbuch vieler Menschen gewesen sein. Damit ist es ziemlich sicher so: 2017 erschien der Roman in seiner 167. Auflage. Das Buch gibt es auch als Theaterfassung (auch Freilichtbühne), als Musical, als Film, als Hörbuch.

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Man darf darum getrost davon ausgehen, dass es unter uns viele Frauen gibt, die als Kinder so sein wollten wie ein von Kästner geschildertes Mädchen. Bestimmt wollten viele von uns wie Pony Hütchen sein. Pony war doch unsere dicke Freundin, eine ehrliche Haut, klug, lebendig, mutig, respektvoll, lustig und kreativ. Kurz und gut, sie hatte Gott sei Dank dann auch noch Humor und liebte das Abenteuer.

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Kästners Mädchen waren aber keine auf gesellschaftsfähige Damen getrimmte Wesen. Auch hier ein Gott sei Dank! Mädchen sollten sich wie Jungen ausleben dürfen. D.h. gemäß nach ihren Interessen erwachsen werden. Bravo, Erich Kästner! Hier spricht deutlich der Pädagogen und Menschenfreund. Bravo!

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Aber, so frage man sich doch, was ist aus all den Mädchen geworden, die so sein wollten wie Pony Hütchen? Wie erwachsen, jung geblieben und auch alt sind sie zwischenzeitlich wohl geworden?

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Grundsätzlich gefragt, lassen sich bei älteren Damen überhaupt noch Anteile von Pony Hütchen erkennen?

Welche Instrumente benötigt man, um Anteile von Pony Hütchen bei älteren Damen erkennen zu können?

Wie muss man selber aber ausgestattet sein, um ein Pony Hütchen überhaupt erkennen zu können?

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Wie auch immer! In jeden Fall wäre die Welt noch um etliches bunter, wärmer und schöner, gäbe es ganz viele Menschen von der Art Pony Hütchen!

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Na dann! Nur zu! Worauf warten wir?

Werden wir doch selber ein bisschen Pony Hütchen!

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Lesen:

E. Kästner (Illustriert von W. Trier): Emil und die Detektive

E. Kästner: Als ich ein kleiner Junge war

Klaus Kordan: Die Zeit ist kaputt. Die Lebensgeschichte des Erich Kästner.