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„Wahrlich, es ist schade um diese Fahnenjungfrau, sie hätte die Mutter von Helden werden können!“ (Kaiser Maximilian I. kommentierte so den Tod der Tjede Peckes. Das siebzehnjährige Mädchen war Mitglied einer Frauenbewegung. Sie fiel am 23.12.1517 in der Schlacht gegen den Erzbischof von Bremen. Tjede Peckes, auch Jeanne d’Arc des Nordens genannt, war Teil einer Gruppe von 500 Mädchen und Frauen, die gegen die soldatische Übermacht kämpfte.

Geschichten von der Hausschönen

Weltfrauentag – Geschichte Nr. Null

Am Weltfrauentag wurde Wilhelmine Siefkes in Leer geehrt! Hier kam sie 1890 zur Welt, hier ist sie 1984 gestorben. Gewirkt und bekannt wurde sie als Schriftstellerin, Kinderbuchautorin und Übersetzerin (aus dem Niederländischen und Westfriesischen). Ein paar Jahre hat sie als Lehrerin gearbeitet, Jahrzehnte lang  sozial und politisch! Liest man über Wilhelmine Siefkes, so kann man sich den Menschen Siefkes nur mutig, aufrecht, eigenständig und bescheiden vorstellen. Und auch so: Teetrinkend, Plätzchen essend, eine vornehme Dame mit Friesenkette. Sie soll sich nie in den Vordergrund gestellt haben. In leidigen Diskussionen war sie eher zurückhaltend. Konsequent und nachvollziehbar sind ihre Parteizugehörigkeit, ihr Kirchenaustritt und die Ablehnung einer Wiedereingliederung in den staatlichen Schuldienst! Sie hat nicht weggesehen, die Tochter aus gutbürgerlichem Haus mit der großen Verwandtschaft im Rücken, sie hat sich das Elend angesehen und mitgeholfen, die große Armut in dem Hafenstädtchen zu mindern.  Ja, sie war von besonderer Art, diese Wilhelmine Siefkes,  durch und durch eine christlich soziale Demokratin! Unerschütterlich hat sie nach dem Ersten Weltkrieg mitgeholfen das Bildungsniveau verluderter und seelisch verloren gegangener Menschen anzuheben und versucht, ihren katastrophalen Lebensumständen eine gewisse Existenzgrundlage zu geben. Das hat sie auf vielfältige Art und Weise getan,  besonders erfolgreich waren kostenfreie Veranstaltungen in einem dafür eigens restaurierten Gebäude. Unter Einsatz eines Puppentheaters und mit selbst angefertigten Kasperlefiguren wurden pädagogisch motivierte Geschichten einem großen Publikum dargeboten! Um so eine vielschichtige Aufgabe bewältigen zu können, wie vielseitig begabt muss man doch sein! Soziales Engagement, Arbeit mit Kindern und Erwachsenen  – all das altert nie! Wie könnten doch in unserer Zeit sozial aufgestellte Menschen von dem reichen Erfahrungsschatz einer Wilhelmine Siefkes profitieren!

Hier nun ein Versuch Wilhelmine Siefkes zu ehren. Und zwar mit türkisfarbenen Schuhen, die so schön Klipp und Klapp auf dem Kopfsteinpflaster machen. Die sich frei und selbstbewußt auf den alten, holprigen und rutschigen Straßen bewegen können. Auch sie wollen einen Abdruck  haben, auch sie haben etwas zu sagen!
Wilhelmine Siefkes hätte diese Schuhe nie tragen können, und bestimmt hätte sie das auch nicht gewollt! Wilhelmine Siefkes hätte sich aber an einer weiteren Vielfalt menschlicher Ausdrucksmöglichkeit erfreut!  Und dabei bestimmt Spaß gehabt! Sicher bin ich mir auch,  sie wüsste, was ich damit sagen will!