Sign up with your email address to be the first to know about new products, VIP offers, blog features & more.

Weit – weiter – am weitesten

*
*

Geschichten von Geschichtsbindung

*

*

*

Weite, nichts als Weite …

&&&

&&&

Hier kein Kirchturm, kein Windrad, kein Mensch, hin und wieder ein Vogel …

Stille setzt sich einfach durch.

Dann kommt’s einem dicke aus dem Bauch heraus hoch. Das lässt sich nicht kontrollieren. Jetzt kann man nur noch in sich hineindenken und hineinfühlen. Ob man will oder nicht!

Hier das, lang ist’s doch her.

Vergangenes Kriegsgescheh’n bringt Menschenbilder nur als kreatürlichen Rest mit Stummeln von Flügeln und Flossen hoch. Hatten die schlichtes Bewusstsein? War Verweigerung möglich? Man bekommt Mitgefühl.

So geht’s dann weiter: Lesen & Schreiben war anderswo. Hier nur Menschenmaterial.

In jeden Fall, lange ist alles her! Und das hat etwas Beruhigendes.

Aber Differenzierung bildet sich und zeigt sich in mancherlei Menschenvolk:

Fussvolk mit Tieren – ungleiches Gespann …

Landsuchende – andersartig gekoppelt …

Krieger – unheilvoll, bedrohlich, gefährlich …

Fromme Leute mit lieben Tieren – das auch beängstigend …

Man weiß genau, Menschen und Tiere waren hier, um die endlose Weite zu durchschreiten. In der Regel durften sie nur Befehlen gehorchen und so einer großen Sache dienen. Tausende haben hier ihr Leben gelassen, darunter ganz Junge, viele ganz Alte.

Was geschah ihnen?

Nach dem Abgesang wurde ihre Leiche gefleddert und an Ort und Stelle entsorgt. Niemand wurde benachrichtigt.

Aber die Zeit geht darüber hinweg. Geht sie doch über alles hinweg! Vieles – fast alles – wird mit der Zeit unscharf. Das hier, was einst war – schon lange von Wiesen und Äckern zugedeckt. Am Natursaum steht und informiert die eine oder andere Tafel darüber.

&&&

Viel zu wenige Menschen können auf ein Andenkengedächtnis zurückgreifen.

Hat man’s, taucht’s dann unvermittelt auf, wird man scheu. Stammelt in sich hinein. Historisches Wissen setzt einen doch ganz schön matt. Oft blendet dabei die vorhandene Naturschönheit, die nun an Ort und Stelle lebt. Das macht einen ganz lahm und sorgt für oberflächliches Kauderwelsch.

Nun, bleibt einem was übrig? Will man denn irgendetwas überhaupt, vielleicht irgendwem oder -was gerecht werden? Alles nun doch nur noch vernebelte Vergangenheit.

Fragen bleiben und treiben einen weiter durch das Naturgebiet. Was will ich hier? Was soll ich hier?

Das Bunte differenziert sich innerlich – endlich; schließlich verwandelt’s gekonnt in Ehrfurcht und Mitgefühl.

Dafür ist man dankbar.

Zuletzt kommt Maßgebliches, Notwendiges hoch: Nie wieder Krieg!

&&&

&&&

*

*

*

*

Hören:

Bod Dylan: Masters of War